Das Faszinierende an den Faszien

Das Faszinierende an den Faszien

Der Begriff Faszien wird immer bekannter, er ist schon längst nicht mehr ein Fremdwort. Das Internet ist voll von Faszientherapien, Faszienfittness-Konzepten und in der Forschung werden Faszien immer greifbarer und diese anfänglich völlig vernachlässigten Strukturen entpuppen sich immer mehr zu einem vielseitigen Multifunktionsorgan.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen grundsätzliche Aspekte über die Faszien, und vor allem in wie weit sie unseren Bewegungsapparat und unseren Körper beeinflussen, näher bringen.

Faszien

sind milchig weiße heute, die ausnahmslos jeden Muskel, Knochen und sogar die Nerven umhüllen. Diese Strukturen treten im Körper sowohl als dünne, faserige Häute, als auch als dicke, mehrschichtige Stützstrukturen auf. Die milchig weiße Farbe kommt dadurch zustande, dass sich in den Faszien die Lymphflüssigkeit ansammelt, welche Abfallstoffe unser wichtiges Lymphsystem abtransportiert. Ein wichtiger Bestandteil der Lympfflüssigkeit ist das Fibrin und Fibrinogen, da sie bei Stillstand der Lymphe eine Gerinnung hervorrufen, das heißt, es finden Verklebungen statt, die für einen angemessenen Abtransport der Abfallprodukte nur noch eingeschränkt sorgen. Behalten Sie diesen Mechanismus im Hinterkopf.

Es ist so, dass Faszien die Muskeln im Körper räumlich voneinander trennen, denn dadurch wird ihnen, wenn sie sich beim Bewegen anspannen und entspannen eine perfekte Gleitoberfläche geboten, sodass sich die Muskeln nicht behindern. Funktioniert dieser Prozess einwandfrei, kann die Lymphe ungestört fließen.

Bewegen wir uns nun eingeschränkt oder auf eine bestimmte Art und Weise, können sich die Faszien verkleben. Für unser Bewegen bedeutet das, dass die Gleitoberfläche, an der sich die Muskeln bewegen, weniger wird, somit wird auch der Bewegungsspielraum für unsere Muskeln weniger. Das ist der Grund, warum zum Beispiel einige ihren Kopf nicht komplett über ihre Schulter drehen können. An dem Punkt, wo es nicht mehr weiter geht, oder Schmerzen einsetzten, ist die Gleitoberfläche verklebt. Was ein natürlicher Vorgang bei Stillstand des Lymphflusses ist, da die Muskeln durch weniger abwechselndes Anspannen und Entspannen den Fluss anregen, wird mit den Begriffen Verschleiß oder Alter bezeichnet. Der Schlusssatz dazu ist meist “ Damit müssen Sie leben“.

Wenn Sie sich diesen Prozess der Fazienverklebung noch einmal anschauen, wäre die beste Prophylaxe nicht selbst dafür zu sorgen, dass sich die Muskeln üben den Spielraum verfügen, den sie brauchen, nicht mehr und nicht weniger? Dadurch könnten die Muskeln in ähnlicher Weise die Lymphe durch den Körper pumpen, wie sie es für den Blutfluss machen.

Faszien und unser Körper

Diese oben beschriebenen Verklebungen haben einen weit größeren Einfluss auf unseren Körper. Wie schon gesagt, sind Faszien ein Netzwerk, dass sich durch den ganzen Körper zieht, ihn durchdringt und umhüllt. Verkleben diese Strukturen nun, hat das Auswirkung auf unsere Körperhaltung, dort, wo Verklebungen statt finden, verkürzen sich die Strukturen. Spannung im Fasziennetzwerk ist die Folge. Unsere Körperhaltung verändert sich. Diese Spannung kann unser Körper zwar für eine bestimmte Zeit kompensieren, allerdings auf lange Sicht betrachtet, sind Schmerzen und Spannungsmuster wie zum Beispiel ein Rundrücken die Folge.

Dieser Verklebungsprozess (Fibringerinnung) findet zum Beispiel beim Schlafen von ganz alleine statt. Und jetzt wissen Sie auch warum, nämlich da beim Schlafen unsere Muskeln nicht so aktiv sind, da wir uns weniger bewegen. Und die natürliche Reaktion unseres Körpers ist ein Verlangen nach ausgiebigem Recken und Strecken, um die nächtlichen Verklebungen zu lösen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Faszien bei Stressreaktionen ihrer Beschaffenheit ändern, sie ziehen sich zusammen. Damit beeinflusst unser mentaler Zustand unseren körperlichen Zustand maßgeblich. Daran können Sie sehen, wie wichtig es ist, sich im Alltag Zeit für sich zu nehmen und einfach mal zu ruhen. Es wirkt sich positiv auf Ihr Gemüt UND Ihren Körper aus. Es hängt alles zusammen.

Schließen Sie einmal Ihrer Augen und bewegen Ihren Arm. Sie werden zu jeder Zeit eine Vorstellung davon haben, wo sich Ihr Arm im Raum befindet, ob er gestreckt oder gebeugt ist etc. Das haben Sie Ihren Faszien zu verdanken, denn in unserem Fasziennetz befinden sich viele Arten von Informationsempfängern (Rezeptoren), welche unserem Gehirn eine Fülle von Informationen, die von außen kommen, liefern.

Die Faszien sind ein vielseitiges Organ, wovon nun immer mehr heraus gefunden wird. Bereits jetzt werden sie auch als das Organ der Form bezeichnet, weil sie unsere Körperform(Struktur) so sehr beeinflussen, sowohl als Reaktion auf unsere Art und Weise wie wir unseren Körper benutzenund als auch als Reaktion auf unseren mentalen Zustand.

Was können Sie nun selbst für Ihre Faszien machen?

Häufiges Bewegen tut Ihren Faszien auf jeden Fall erstmal gut, wobei Sie darauf achten sollten, dass Sie sich so vielseitig wie möglich bewegen, sodass sich die Faszien immer mehr daran anpassen können und auf diese Weise flexibel gehalten werden und nicht durch Verklebungen steif werden. Ganz nach der Devise, Faszien passen sich jeder Belastung an. Dadurch beugen Sie auch möglichen Verletzungen vor, weil, die Faszien besser auf Stürze oder ruckartige Bewegungen reagieren können aufgrund ihrer Flexibilität.

Der einzige kleine Haken ist, dass sich Faszien nur sehr langsam verändern und anpassen, sodass es sehr lange dauern kann bis sich oben genannter Prozess in ihrem Körper manifestiert. Hier ist eine manuelle Faszientherapie wie zum Beispiel ES- Equilibrium State zu empfehlen, denn Ihr Faszientherapeut ist in der Lage durch spezielle Techniken Verklebungen Ihrer Faszien zu lösen, sodass Ihr Körper frei von Blockaden ist und Sie sich diesen Zustand bis in hohe Alter durch entspanntes, vielseitiges Bewegen erhalten können. Durch das entspannte Körpergefühl werden Sie sich auch mental lockerer fühlen, was die Faszien ebenfalls merken werden.

Dann können Sie sich im Alltag Zeit für sich nehmen und sich ausruhen, in welcher Form auch immer, damit Sie Stressreaktionen vorbeugen. Damit arbeiten Sie auch an Ihren Faszien und somit an Ihrem ganzen Körper.

Sie sehen, Faszien sind viel mehr als nur weiße Häute, die wir zum Beispiel beim Zubereiten von Fleisch immer wegschneiden. Sie sind ein Organ, das gerade am Anfang ist wirklich verstanden zu werden.

Und wer wissen will wie Faszien genau aussehen, klickt hier.

 

P.S. Hast du eine Faszienrolle und möchtest ihr ganzes Potential nutzen? Dann schau unbedingt mal hier rein, das könnte dir gefallen.

By |2018-09-11T07:53:36+00:00November 13th, 2014|Allgemein|3 Comments

3 Comments

  1. Stefan Oktober 5, 2015 at 08:44 - Reply

    Hi wirklich sehr sehr schöner Artikel zum Thema Faszien!

    Toller Blog und ladet ein zum wiederkommen! Weiter so!

    • esnowak Oktober 5, 2015 at 15:17 - Reply

      Hallo Stefan,
      Danke für das schöne Feedback. Du bist jederzeit willkommen 🙂

  2. Faszien Hamburg Juni 17, 2017 at 21:07 - Reply

    Super Blog. Faszien sind so essentiell, Grüße aus Hamburg

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